Rettungskarte
Aufgrund der rasanten Entwicklung der Automobilindustrie im Bereich Sicherheit, werden die Probleme für die Feuerwehr immer größer an verunfallte Personen heran zu kommen. Die stabileren Karosserien sowie die immer mehr werdenden Sicherheitseinrichtungen wie z.B. Airbags, Seitenairbags stellen die Feuerwehr vor massive Probleme.
Eine Patientengerechte Rettung innerhalb der empfohlenen Zeit durchzuführen, ist bei neueren Fahrzeugen oft schwierig bis unmöglich. Deshalb hat es sich der ADAC zur Aufgabe gemacht mit einigen Automobilherstellern sogenannte Rettungskarten zu entwickeln. In dieser Karte ist auf genau den vorliegenden Typ Auto kurz und bündig die Lage der Airbagladungen, der Gurtstraffer und der Karrosserieversteifung markiert, so dass die Feuerwehr auf einen Blick sagen kann, wo die Karosserie am einfachsten zu schneiden ist. Das Problem dabei ist, dass nicht alle Hersteller eine Notwendigkeit sehen und dass alle im Verkehr befindlichen "alten" Autos damit ausgestatten werden müssen. Deshalb hat der ADAC eine Datenbank geschaffen, in der er alle momentan verfügbaren Daten zusammengetragen hat.
Diese kann man sich für seinen Autotyp farbig ausdrucken und hinter die Sonnenblende auf der Fahrerseite stecken. Wichtig für die Feuerwehr ist, dass wenn eine solche Karte vorhanden ist, sie sich auch an dem vereinbarten Platz befindet und nicht an einem individuellen Ort wie z.B. im Handschuhfach. Da es momentan noch keinen einheitlichen Aufkleber zur Markierung der Rettungskarten gibt, schlagen wir vor diese in einen roten Umschlag zu packen und sie hinter die Sonnenschutzblende auf der Fahrerseite zu klemmen.
Weitere Informationen des ADAC:
ADAC will Rettungskarte in Neufahrzeugen
München - Der ADAC fordert alle Autohersteller auf, ihre Neufahrzeuge ab sofort mit einer Rettungskarte ausstatten. Auf dieser finden die Rettungskräfte die notwendigen Informationen, um nach einem schweren Unfall das Fahrzeug aufzuschneiden und die Insassen schnellstmöglich schonend retten zu können.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer unterstützt die Rettungskarte und will es künftig auch den Feuerwehren ermöglichen, direkt auf Fahrzeugdaten des Kraftfahrtbundesamts zugreifen zu können. Diese konnten bisher nur von der Polizei abgefragt werden. „Ich habe eine Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Fahrzeug-Zulassungsverordnung auf den Weg gebracht“, so Ramsauer gegenüber der ADAC Motorwelt. „Die Feuerwehr soll einen direkten Draht nach Flensburg und Zugriff auf das zentrale Fahrzeugregister erhalten. Die Rettungskräfte können dadurch schnell das richtige Datenblatt zu Hilfe nehmen. Damit verhindern wir lebensgefährliche Verzögerungen bei der Rettung der Verletzten.“
Für die überwiegende Mehrzahl der gängigen Modelle findet man die Rettungskarte hier im Internet unter www.rettungskarte.de. Der ADAC empfiehlt, sich die Daten herunterzuladen, auszudrucken und hinter die Fahrersonnenblende des eigenen Autos zu stecken. Auf der Rettungskarte sind Informationen zusammengefasst, die den Rettungskräften zeigen, wo beispielsweise Karosserieversteifungen den Einsatz einer Rettungsschere unmöglich machen können. Der ADAC fordert außerdem die Feuerwehren auf, ihre technischen Ausstattungen (Rettungsscheren etc.) zu überprüfen und gegebenenfalls auf den neuesten Stand zu bringen.
(Text und Foto: ADAC)